top of page

Sportsucht - Wenn Bewegung zum Zwang wird


Sportsucht macht einsam
Sportsucht macht einsam

Regelmäßiger Sport macht fit, ausgeglichen und glücklich – oder? In vielen Fällen ja. Aber was passiert, wenn das Training nicht mehr gut tut? Wenn Pausen zum Feind werden, der Ruhetag zur Qual und das schlechte Gewissen nach einem ausgelassenen Workout größer ist als jeder Muskelkater? Dann sprechen wir nicht mehr von Motivation, sondern von einem möglichen Übertraining – oder sogar von einer Sportsucht.

Die Grenze ist fließend – und wird oft erst dann erkannt, wenn der Körper streikt. Und selbst dann: Viele ignorieren Warnsignale wie Müdigkeit, Stimmungstiefs, Zyklusstörungen, Verletzungen oder Immunschwäche – getrieben vom Wunsch nach Selbstoptimierung oder der Angst, nicht mehr „gut genug“ zu sein.

Doch wie kannst du herausfinden, ob du noch gesund trainierst – oder dich schon längst in einer Dauerschleife der Erschöpfung befindest?


Selbsttest: Bist du im Übertraining – oder auf dem Weg in eine Sportsucht?

Mit dem folgenden Fragebogen kannst du deine Situation besser einschätzen. Mach dir einen Tee (kein Pre-Workout-Drink 😄), atme tief durch – und beantworte ehrlich.



Eine Sportsucht lässt sich nicht allein daran festmachen, dass jemand siebenmal in der Woche Sport treibt.

Eine Sportsucht liegt dann vor, wenn jemand keine Wahl mehr hat, ob er oder sie Sport machen möchte, sondern einen inneren Zwang empfindet. Betroffene fühlen sich sehr unwohl, wenn sie auf das Training verzichten, haben sogar Entzugserscheinungen.

Sportsucht zählt zu den Verhaltenssüchten, wie etwa die Glücksspielsucht. Betroffene verfolgen mit exzessivem Sporttreiben eine bestimmte Absicht: sich abzulenken, in einen Zustand von Entspannung zu kommen, Belastendes auszuschalten.

Irgendwann verselbstständigt sich das im Gehirn. Denn Sport ruft ja Glückshormone hervor, die dazu führen, dass es einem besser geht. Betroffene merken: Ich fühle mich besser, ich muss diesen Zustand immer neu erreichen, mit immer mehr Sport. Daraus kann sich eine Sportsucht entwickeln.


Natürlich spielt auch das persönliche Körperideal mit eine Rolle – wenn Betroffene den Sport nutzen, um ein bestimmtes Körperbild zu erhalten oder zu erreichen.

Auch eine Körperschemastörung kann damit letztlich zu einer Sportsucht führen. Dabei nehmen sich Betroffene in ihrem Körper in Form und Aussehen anders wahr, als er ist. Sie versuchen, ein angestrebtes Ideal unbedingt zu erreichen, obwohl es dafür keine Notwendigkeit gibt.


Viel Sport zu machen, wird in der Gesellschaft akzeptiert. Dass jemand eine Sportsucht entwickelt hat, fällt nach außen hin deshalb üblicherweise erst spät auf. Dann nämlich, wenn sich die körperlichen Folgen des exzessiven Sporttreibens zeigen, zum Beispiel eine starke Gewichtsabnahme, hormonelle Störungen, große Erschöpfung, orthopädische Beschwerden.

Beim Verdacht auf eine Sportsucht sollte man einen Arzt aufsuchen, der dann eine Diagnose stellen kann. In aller Regel braucht es dann eine therapeutische Begleitung, in schweren Fällen stationär. Denn für Betroffene ist es zunächst völlig unvorstellbar, auf Sport zu verzichten. Es benötigt eine hohe Motivation, den Verzicht auf Bewegung und Leistung durchzuhalten.


Also, falls du, lieber Leser, das Gefühl hast, dass dein Training dir schlaflose Nächte bereitet, wiederkehrende Schmerzen auftreten, du dich schlapp und leistungsschwach fühlst - dann pausiere!!!!! Regeneriere dich durch Schwimmen, Sauna, Spaziergänge, Massagen und eine ruhige Zeit! Wenn du das nicht mehr kannst, hol dir Hilfe!


Hier findest du noch weitere Links zum Thema, und auch Beratungsstellen:


Kommentare


Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden. Bitte den Website-Eigentümer für weitere Infos kontaktieren.

Copyright  2025 by cm

bottom of page