Vom "Mann" zur geschlechtslosen Schnecke - Die 10 Schritte zum unliebsamen Mitbewohner
- Christiane

- 13. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Am Anfang war alles Magie: Schmetterlinge, spontane Ausflüge, lange Gespräche mit verträumtem Blick. Er war aufmerksam, charmant, leicht verrückt – und vor allem: präsent. Heute schleicht er wortlos durch die Wohnung, schüttelt die letzte Müsliflocke in eine Schale, lässt den Löffel daneben liegen – und du fragst dich: Waren wir nicht mal ein Paar?
Wie genau kommt es dazu, dass sich dein einstiger Romeo langsam aber sicher in einen mausgrauen Mitbewohner verwandelt? Die Antwort liefern diese zehn Beobachtungen – zwischen Alltagsironie und bitterem Ernst.
1. Der Duft der Liebe verfliegt – mit dem letzten Spritzer Parfum
Damals roch er nach Abenteuer und einem teuren Männerduft. Heute? Nach Couch, Käsechips und Stress-Abbau-Schwitzshirt. Die einzigen Duftnoten, die er noch wechselt, sind zwischen „leicht sportlich abgestanden“ und „das geht noch“.
2. Romantik ist, wenn der Müll rausgeht (nach 3 Tagen Bitten)
Früher überraschte er dich mit kleinen Aufmerksamkeiten. Heute überrascht er dich höchstens damit, dass er nicht mitkriegt, dass der Müll seit Tagen überquillt. Romantik? Gibt’s jetzt als Müllgebührenerhöhung mit emotionalem Beigeschmack. Bettwäsche wechseln - die geht noch. Blumen gießen - ich weiß ja nicht, ob du das schon gemacht hast. Arzttermine - meine Frau ist auch meine Sekretärin. Warum hast du mich nicht erinnert. Wir müssten dann mal langsam los - ich gehe nur kurz auf Toilette...20min später...
3. Die Couch: sein Biotop, die Fernbedienung sein Zepter
Nach Feierabend verschmilzt er mit der Couch wie ein Chamäleon mit der Rinde. Er bewegt sich nur, wenn das WLAN ausfällt oder der Postbote klingelt. Sein Reich: die Fernbedienung. Seine Sprache: Scrollen, Zappen, Schweigen. Er weiß, wann sein Lieblingsserienheld Geburtstag hat, aber deinen vergisst er regelmäßig.
4. Vom Tiger im Bett zum Kater auf der Decke – und du als Dauer-Managerin
Er hätte gerne die leidenschaftliche Frau von früher. Die spontane, verführerische, stets entspannte Göttin in hübschen Kleidern mit Sexappeal. Blöd nur, dass die Frau von heute gerade zwischen Kita, Rewe, Wäsche, Zahnarzt, Geburtstagseinladungen und „Mamaaa!“ gefangen ist. Während er sich mit den Worten „Ich hab heute echt viel gemacht“ auf die Couch sinken lässt (er hat den Geschirrspüler eingeräumt!), jonglierst du mit To-do-Listen in Champions-League-Qualität.
Und wenn du abends völlig erledigt ins Bett fällst, fragt er sanft: „Na… hast du Lust?“ Ja. Auf Schlaf. Aber nett, dass er fragt.
5. Netflix statt Nähe
Früher: Stundenlange Gespräche, kuscheln, lachen. Heute: Stille, abwechselndes Scrollen und der Satz „Was gucken wir?“ Nähe ist jetzt „gemeinsam was streamen“. Und wenn du mal zärtlich wirst, fragt er verwirrt: „Hä, was is’n los?“
6. Haushaltsblindheit – offiziell (noch) nicht diagnostiziert
Es ist ein Phänomen: Er sieht keinen Dreck. Keinen Staub. Keine leere Klopapierrolle. Keine vollgestellte Spülmaschine. Er lebt im Zustand des permanenten „Nicht-mehr-gesehen-Werdens“ – aber nicht er wird übersehen, er übersieht alles. Haushalt ist für ihn wie WLAN: Er merkt erst, dass was fehlt, wenn’s ausfällt.

7. Sprachliches Schrumpfen: von Poesie zu „Okay.“
Früher schrieb er dir Nachrichten mit Emojis und halben Gedichten. Heute antwortet er auf deine Sprachnachricht mit einem einzigen: „Okay.“ (Was weder Verständnis, noch zeitnahe Umsetzung, nein, nichtmal das Gelesenhaben der Nachricht bedeutet.) Manchmal auch: „Jo“. Gefühle? Nur wenn sein Fußballverein verliert – da ist er plötzlich sehr sprachgewandt.
8. Gemeinsame Träume – nur wenn’s ums Gym geht
„Wir könnten mal wieder einen Ausflug machen.“ „Ach nee, Sonntag ist Push-Tag.“ Deine Vorschläge für Kino, Sauna oder Kurztrip werden systematisch weggedrückt wie Bauchübungen beim Aufwärmen. Aber wehe, das Gym hat geschlossen – dann herrscht Krisenstimmung. Du fragst dich: Bin ich die Frau an seiner Seite oder nur sein Ruhepuls?
9. Überraschungen? Ja – bei der Stromrechnung.
Der Geburtstag kommt jedes Jahr überraschend. Der Muttertag auch. Statt „Ich liebe dich“ gibt’s einen lieblosen Tankstellenstrauß und die Frage: „Wolltest du heute eigentlich irgendwas machen?“ Kreativität: 0. Einsatz: 2 von 10. Gute Absicht? Irgendwo zwischen Notlösung und Kein-Bock-Stimmung verschüttet.
10. Der Rückzug ins Mauseloch – Level: Profi
Du sprichst ein Thema an – er ist weg. Entweder körperlich (Garage, Gym, „ich muss noch was holen“) oder emotional („müssen wir jetzt drüber reden?“). Er ist Meister im Rückzug – leise, passiv, konfliktmeidend. Du diskutierst, analysierst, erklärst. Er? Klickt auf „nächste Folge“. - Du kannst mir ja sagen, wenn du Hilfe brauchst beim Haushalt - es ist ja nicht so, dass ich auch hier wohne und meinen Kram auch selbst waschen, wegräumen, einräumen könnte, oder - Gott bewahre - meine Termine im Kontext zur Familie selbst absprechen und erledigen könnte... aber sag mir bitte, wenn du Hilfe brauchst, denn ich sehe nicht, was zu tun ist, da ich emotional völlig unterentwickelt bin und meine Eltern versäumt haben, mir Selbständigkeit und Eigenverantwortung beizubringen - also nimm dir bitte noch zusätzlich die 10 Minuten und mach mir eine Liste, damit ich dir helfen kann. Dafür ...mh.... ääähh... also.... bringe ich dir ein Bild an die Wand. 💪
Was tun, wenn aus Liebe Logistik wird?
🔸 1. Sag’s – nicht subtil, sondern deutlich Erwarte keine Gedankenleserei. Sag, was du brauchst, was dir fehlt und was dich nervt. Klartext rettet Beziehungen. (Du kannst ihn ja nett anlächeln dabei.)
🔸 2. Mach dir selbst Geschenke – nicht nur am Geburtstag Wenn er’s vergisst – tu es selbst. Hol dir Blumen, gönn dir einen Abend mit Freundinnen, feiere dich selbst. Klingt egoistisch? Nein. Klingt nach Selbstachtung.
🔸 3. Brich aus dem Trott aus – notfalls mit Humor Mach etwas völlig Unerwartetes. Trage das kleine Schwarze zum Abendessen mit Fischstäbchen. Er könnte sich erinnern, dass du mehr bist als seine Einkaufsmanagerin.
🔸 4. Lass ihn mitlesen Vielleicht erkennt er sich wieder. Und wenn nicht – dann erkennst du, wie weit ihr euch entfernt habt.
🔸 5. Wenn Reden nicht reicht, zieh die Notbremse Miteinander leben heißt nicht, nebeneinander zu existieren. Wenn du das Gefühl hast, dass du alles trägst – ist es okay, zu sagen: „So geht’s nicht weiter.“
Wenn dir dieser Text bekannt vorkommt, liebe Leserin – keine Sorge. Du bist nicht allein. Und dein Mann ist kein Einzelfall. Vielleicht nur ein besonders gelungenes Exemplar aus der Reihe „Version Alltag 2.0“. Aber: Noch ist nichts verloren!
Und wenn du dich als Mann jetzt fragst, ob dieser Artikel nicht total übertrieben ist, und du Punkte findest, bei denen du absolut nicht mitgehst, weil du die jeweiligen Dinge machst, dann bist du auf der Skala der guten Männer wahrscheinlich sehr weit oben. Und falls dir ein Kumpel irgendwann mal sagt: "Wir hatten so eine tolle Beziehung, Es gab nie Streit. Alles lief super, und dann kam plötzlich die Trennung aus heiterem Himmel." - Dann klopf diesem Kumpel auf die Schulter, nicke mitleidig und schick ihm diesen Artikel!



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